Kleine Hilfestellungen

Hallo,
ich nutze seit etwa 4 Wochen YNAB. Mit der Zeit tauchte bei mir in unterschiedlichen Situationen die Frage auf: “wie machen andere das?”

  1. Meine Frau und ich haben eine Gemeinschaftskasse (bar), in die wir zum Monatsanfang jeweils 100 € einzahlen. Aktuell mache ich es so, dass die Zahlung in die Gemeinschaftskasse eine eigene Kategorie in der Gruppe “Leben” ist, die jeden Monat mit 100 € budgetiert wird. Aber wie verbuche ich die Entnahme aus der Gemeinschaftskasse am besten? Aktuell regel ich es über Transaktionen (inflow) direkt in den Account “Bargeld”. Das wirkt allerdings etwas behilfsmäßig.

  2. Desweiteren gibt es Dinge, die ich für meine Frau kaufe und mir das Geld von ihr direkt (nicht aus der Gemeinschaftskasse) rückerstatten lasse. Aktuell habe ich dafür einen eigenen Account (“Frau”), in dem ich diese Beträge als Transaktion (inflow) eintrage. Im Budget habe ich dafür dann eine Gruppe (Verbindlichkeiten & Forderungen) eingerichtet. Wo u.a. die Kategorie “Forderung an Frau” ist. Hier taucht dann irgendwann ein Betrag X als “available” auf, den ich irgendwann einfach einer anderen Kategorie zuweise. Auch hier: es wirkt behilfsmäßig. Gibt es da eine schönere Lösung?

  3. Wie oft justiert ihr eure Summen in den Kategorien nach (oder habt am Anfang nachjustiert)? Ich habe meine Aufstellung anhand der Ausgaben der letzten 12 Monate eingerichtet. Allerdings haben sich unsere Lebensverhältnisse auch geändert, haben höhere Einkommen, aber auch höhere Ausgaben. Gibt es hier einen guten Rat?

  4. Runden oder Cent-genau? Aktuell gebe ich alles Cent-genau ein. Aber in vielen Videos zu YNAB sehe ich, dass mit gerundeten Beträgen gearbeitet wird. Gibt es Gründe dafür, die ich übersehe? Mein Gedanke war, dass es gerade dadurch ja wieder unübersichtlich wird, weil man seine Einnahmen und Ausgaben eben nur pi mal Daumen kontrolliert. Oder irre ich?

Das war es für’s Erste
Grüße

Hallo Karl,

bei Gemeinschaftskassen zusammen mit der Partnerin / dem Partner wäre es optimal, wenn deine Frau ebenfalls YNAB nutzt. Wenn du einen Account »Gemeinschaftskasse« hast, ist der Transfer von deinem Geldbeutel / Girokonto in die Gemeinschaftskasse neutral, was das Budget betrifft.

Die Entnahmen aus der Gemeinschaftskasse würde ich dann als normale Transaktion buchen z.B. für Lebensmittel, Drogerie etc. pp. – hierzu wäre es dann »wichtig« wenn deine Frau auch YNAB benutzt, alternativ kann sie dir ja dann sämtliche Kassenzettel, Belege etc. geben, die du dann in YNAB über das Gemeinschaftskonto verbuchst.

Für Punkt 2. würde ich persönlich es nicht mit einem eigenen Account regeln, sondern nur über die Kategorie. Du legst dir eine Kategorie »Auslagen Frau« an. Diese rutscht ins Minus, wenn du für deine Frau etwas kaufst. Wenn du es dir dann zurückerstatten lässt, kannst du diesen Inflow in deinem Geldbeutel / auf deinem Konto anstatt »To be budget« direkt der Kategorie »Auslagen Frau« zuordnen, welche dann wieder auf null ist.

Zu Punkt 3.: Ich justiere regelmäßig bzw. mindestens einmal im Monat, wenn ich das Budget für den neuen Monat aufstelle. Das Leben verändert sich ja regelmäßig und so dann auch dein Budget. Man muss einfach in den Kopf bekommen, dass das Budget nichts ist, was in Stein gemeißelt ist, sondern sich genauso verändert wie das Leben selbst.

Zu Punkt 4. würde ich auf jeden Fall sagen »Cent-genau« – ich vermute auch einfach, dass die in den Videos der Einfachheit halber runden.

Viele Grüße
Kai

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Je, nachdem. Kontobewegungen buche ich Cent-genau, Bargeld sogar nur Geldschein-genau. Ich gucke beim Bargeldabgleich also nur in das Scheinfach meines Portemonnaies und gleiche das ab.

Viele Grüße
Lars

Zum Thema Cent-genau: Ich trage auch immer alles centgenau ein, allerdings ist es bei mir noch etwas weitreichender weil ich sowohl den Geldbeutel meiner Frau als auch meinen eigenen im Budget als Konto angelegt habe und verwalte. Da muss dann auch jede Bäckerausgabe centgenau protokolliert werden :smile:

Danke für die Rückmeldung. Ich war etwas verschnupft, weshalb ich erst so spät antworte. Ich hatte alles vor zwei Wochen gelesen und habe darüber nachgedacht.

Im Prinzip bin ich bei meiner Aufteilung geblieben.

Gemeinschaftskasse ist der Kategorie “Leben” zugeordnet.
Auslagen/Forderungen stehen sich in der Kategorie “Forderungen/Verbindlichkeiten” gegenüber. Auslagen ist jetzt ein eigener Account. Lege ich meiner Frau 5 € aus, wird im Account “Frau” 5 € inflow gebucht (not cleared) und “Forderung” zugeordnet. Wenn die Summe an einem glatten Betrag angekommen ist, lasse ich mir das Geld aushändigen und in ynab wird die bis dahin generierte Summe umbudgetiert (to be budgeted oder direkt einem meiner Fonds zugeordnet).

Und ich habe mich bei allen Zahlungsmethoden auf die cent-genaue Methode festgelegt.

Eine Frage ist jetzt noch aufgekommen: Ich habe in einzelnen Kategorien überschüssiges Geld. In der Kategorie “Lebensmittel” sind bspw. noch 5 € drin. Lasse ich die jetzt einfach stehen, nehme ich die jetzt mit in den neuen Monat und budgetiere für März einfach 5 € weniger? Aber dann bleibt das Symbol gelb (was mich optisch etwas stört), da 5 € zum monatlichen Ziel fehlen.
Aus rein statistischer Sicht - wenn ich in Jahren mal meine Ausgaben betrachten will - hat das Verschieben des überschüssigen Geldes in den nächsten Monat ja keine Auswirkung, oder? In den Reports werden ja auch nur ausgegebene Euro aufgelistet.

Hallo Karl,

ich bin auch erst seit Januar dabei, aber ich denke:

Budget, welches am Monatsende in der Kategorie übrig bleibt, ist doch toll. (Weniger gebraucht, als geplant!) Das verschiebe ich in andere Kategorien, wo ich mich über jedes Extra freue. Ob das nun ein Sparziel ist, oder mehr Taschengeld bleibt ja Dir überlassen.
Bleibt in der gleichen Kategorie jeden Monat etwas übrig, dann kannst Du das Budgetziel reduzieren, weil dann offensichtlich nicht so viel benötigt wird. (Die farbliche Darstellung mahnt nur Deine selbst vorgegebenen Ziele an!) Wieviel Du brauchst, findest Du ja genau auf diese Weise heraus.
Und grundsätzlich musst Du ja kein Ziel für jede Kategorie anlegen, sondern kannst auch einfach so einen Betrag festlegen.

Ich hoffe, ich könnte einen Denkanstoß geben?

Lieben Gruß,
Maike